Beryll

Das Mineral Beryll ist ein häufig vorkommendes Ringsilikat mit der chemischen Zusammensetzung Be3Al2[Si6O18] und kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem. Beryll tritt in unterschiedlichen Farben auf: blau, grün, gelb, weiß oder farblos. Seine Mohshärte liegt bei 7,5 bis 8, seine Dichte bei 2,6 bis 2,9 g/cm³. Das Wort Beryll stammt aus dem lateinischen beryllus, berillus (griechisch βήρυλλος, béryllos - syrisch berulo - chaldäisch birula - Prakrit veruliya - Sanskrit vaidurya). Das lateinische beryllus wurde im Mittelalter als Oberbegriff für alle klaren Kristalle gebraucht, so leitet sich davon auch das Wort Brille ab, da die ersten Linsen aus Kristall geschliffen wurden. Weiters leitet sich auch das italienische brillare „glänzend, strahlend“, französisch briller ab, dessen Partizip brillant die Wurzel für die deutschen Wörter Brillant (Schlifftyp, und ein damit geschliffener Diamant) und Brillanz (Lichtschärfe) bildet. Farbloser Goshenit, grüner Smaragd, blauer Aquamarin, gelber Goldberyll (auch Heliodor) und rosafarbener Morganit (benannt nach dem New Yorker Bankier John Pierpont Morgan) sind die bekanntesten Varietäten. Die sehr seltene rote Varietät Roter Beryll wird veraltet auch als Bixbit bezeichnet. Beryll bildet sich entweder magmatisch in Pegmatit und Granit oder hydrothermal in Gneisen oder Quarz-Gängen. Einige der vielen Fundorte sind unter anderem Minas Gerais in Brasilien, Coscuez und Muzo in Kolumbien, Spitzkoppe in Namibia, Iveland in Norwegen, Habachtal in Österreich, Gilgit in Pakistan, sowie in den USA. Beryll-Kristalle können außergewöhnlich groß werden. So sind im US-Bundesstaat Maine schon sechs Meter lange und eineinhalb Tonnen schwere Exemplare gefunden worden. Kristalle bis zu 177 Tonnen wurden in Mosambik gefunden. Beryll ist die Hauptquelle für das Leichtmetall Beryllium, das unter anderem in der Raumfahrttechnik eingesetzt wird. Berylle aller Farbvarietäten werden bei guter Qualität zu Schmucksteinen verarbeitet. Der Smaragd wurde allerdings als eine der ersten Varietäten für diese Zwecke genutzt und in größeren Mengen abgebaut. Die ältesten Minen lassen sich auf etwa 1.300 v. Chr. datieren. Beim Schleifen ist der Pleochroismus zu berücksichtigen. Durchscheinende bzw. undurchsichtige Steine erhalten einen Cabochon-Schliff.


Chemische Formel Al2Be3[Si6O18]

Mineralklasse: Silikate und Germanate Ringsilikate (Cyclosilikate)

Ähnliche Minerale: Chrysoberyll, Apatit, Spinell, Brasilianit

Kristallsystem: hexagonal

Kristallklasse; dihexagonal-dipyramidal

Mohshärte: 7,5 bis 8

Dichte (g/cm3): 2,63 bis 2,97

Spaltbarkeit: unvollkommen

Bruch: muschelig bis uneben

Farbe: blau, grün, gelb, rosa, rot, weiß, farblos

Strichfarbe: weiß

Transparenz: durchsichtig bis durchscheinend

Glanz: Glasglanz bis Fettglanz

Brechungsindizes nω = 1,568 bis 1,602 und nε = 1,564 bis 1,595

Doppelbrechung: δ = 0,004 bis 0,007[5]

Pleochroismus: gelbgrün-blaugrün

Quelle: Wikipedia